„Die gesundheitliche, wirtschaftliche, soziale und psychosoziale Krise ist inzwischen strukturell geworden. Ein untragbarer Zustand. Nicht nur die Kulturbetriebe, sondern alle Tätigkeitsbereiche, die derzeit stillstehen, müssen wieder öffnen dürfen. Das Ganze natürlich unter strengen Hygieneschutzmaßnahmen, um die Bevölkerung, insbesondere die anfälligen Risikogruppen, zu schützen. Für den Kultursektor ist das durchaus möglich!
Obwohl Virologen Sicherheitsprotokolle und Gesundheitsschutzvorkehrungen für Kultureinrichtungen mittlerweile validiert haben, herrscht nach zehn Monaten immer noch Stillstand. Das kann verhindert werden, denn die Sicherheit der Räumlichkeiten kann mittlerweile garantiert werden. Neue Studien zur Ausbreitung von Aerosolen in Veranstaltungssälen und Felderfahrungen in Europa im Bereich der Kultur plädieren für eine Wiederaufnahme.
Die langfristige Gesundheitskrise wirkt sich auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung aus. Es ist an der Zeit, diese Dimension in die Bewältigung der Krise zu integrieren. Menschen haben nicht nur ein Recht darauf, physisch, sondern auch psychisch gesund zu sein. Die Rolle von Kultur und Künste ist daher nützlicher und wichtiger denn je.
Die kulturellen Aktivitäten in den Schulen und im Freien müssen Mitte Februar wieder aufgenommen werden. Der Zugang zu den Veranstaltungsorten und Kultursälen muss ab dem 1. März wieder für Publikum erlaubt sein.
Über den direkten wirtschaftlichen Impakt hinaus muss die Wiedereröffnung der Kultur – als ein für die mentale Gesundheit der Menschen notwendiger Sektor – vorrangig behandelt werden. Nur so kann Normalität in unserer Gesellschaft, unter wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen für alle Akteure unabhängig davon, ob sie subventioniert werden oder nicht, schrittweise wiederhergestellt werden.“